Building Information Modeling (BIM)

BIM „Building Information Modeling“ wird zunehmend in der Planung und in der Abwicklung von Bauprozessen eingesetzt.
BIM steht für Planungssicherheit, Effizienz und Wirtschaftlichkeit. Mit der Verabschiedung der Richtlinie für das EU-Vergaberecht wurde festgelegt, dass bis 2016 alle Mitgliedsstaaten der EU die Nutzung von BIM in der Umsetzung öffentlich finanzierter Bau- und Infrastrukturprojekte anordnen können.

Die „Reformkommission Bau von Großprojekten“ und die Einberufung einer „BIM Task Group“ zeigen, dass auch Deutschland dieser Forderung entsprechen. Die Einführung der BIM-basierten Prozesse ist somit in vollem Gang und wird politisch unterstützt. Daraus resultieren drastische Veränderungen für alle am Bau Beteiligten, denn richtig eingesetzt werden viele kosten relevante Entscheidungen bereits in der Entwurfsphase getroffen.

Aufgrund der zukünftigen Entwicklung werden nicht nur Architekten und Fachplaner, sondern auch Unternehmen gefragt und gefordert, die sich früher oder später mit der BIM basierten Abwicklung auseinandersetzen müssen.

warum BIM

Durch steigende Komplexität und bauphysikalischen Anforderungen werden Bauprojekte in der Planung und Ausführung immer aufwendiger, wobei Zeit- und Kostendruck stetig steigen.

Bei einem durchschnittlichen Bauprojekt belaufen sich die Fehlleistungen auf ca. 10 % der Gesamtkosten und resultieren insbesondere aus einer unzureichenden Kommunikation, mangelndem Bauablauf sowie fehlerhafte Übernahme von Bauplänen.

Die klassische Bauplanung verläuft heute noch überwiegend auf Grundlage von 2D Zeichnungen des Architekten, die bei einer Änderungen der Bauplanung mit entsprechendem Index an alle Baubeteiligten neu ausgehändigt werden.  Statiker- Fachplaner und Bauunternehmer müssen diese Änderungen auf Ihrem System übertragen, vorhandene Massen- und Stückzahlen müssen neu ermittelt werden und die von den Baumassen abgeleitete Baukostenermittlung aktualisiert werden.

Im Vergleich zum Building Information Modeling ist der Ablauf gleich zu setzten mit einem Serienbrief, den Sie für jeden Empfänger komplett neu Schreiben, anstatt nur die Adresszeile zu ändern!
Warum erfahren Sie unter „Was ist BIM“.

was ist BIM

Die Grundlage eines Bauprojektes sind heute noch überwiegend 2D Planunterlagen des Architekten, diese werden von den Fachplaner auf Ihr eigenes System aufwendig übertragen und mit den Angaben des jeweiligen Gewerkes ergänzt. So enstehen in der Bauphase unzählige Baupläne mit unterschiedlichen Informationen. Ein enormer Aufwand ist die Prüfung der einzelnen Fachplanungen, da die Planungsteilnehmer nicht auf Grundlage des gleichen Gebäudemodells arbeiten. Übertragungsfehler in der Gebäudegeometrie sind nicht auszuschließen und führen womöglich erst auf der Baustelle zu zeitlichen und kostenintensiven Differenzen.

Building Information Modeling ist eine modellbasierende Planungsmethode.
Mit einem auf BIM basiertem System erstellt der Architekt seine Planung nicht mehr (nur) in 2D, sondern in einem 3D Gebäudemodell mit attributierten Bauteilen, also eine Kombination von 3D-Geometrie mit alphanumerischen Informationen. Diese können unterschiedliche Informationen enthalten wie z.B. Bauteiltyp, verwendetet Materialien, Baustoffeigenschaften mit bauphysikalische Daten, Ausstattungsinformationen und Bauteilkosten.

Alle an der Bauausführung beteiligten arbeiten somit jeweils für sich an einem einzigen 3D Gebäudemodell und können fachspezifische Informationen in diesem Modell mit einfliesen lassen.